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Helga Deuß erzählt ihre Kindheitsgeschichte in Königsberg, von den Erlebnissen in den Kriegsjahren und aus der Nachkriegszeit. Ein Artikel über das Buch „Ein Schmerz, der nie vergeht“ vom 08.05.19 in den Westfälischen Nachrichten. Zum Zeitungsartikel >


Die Ausstellung „Wolfskinder“ kommt nach Greifswald
Eröffnung 08. Mai 2019 um 18 Uhr,  der Autor Dr. Christopher Spatz hält den Einführungsvortrag.
Die Ausstellung wird bis zum 10. Juni 2019 gezeigt.

„Wolfskinder“. Auf dem Brotweg von Ostpreußen nach Litauen 1945-1948.

Authentische Berichte ehemaliger Wolfskinder, Familienfotos, Dokumente und Landkarten, 12 gefilmte Berichte auf Monitoren.
Produktion: Litauisches Zentrum für die Erforschung von Genozid und Widerstand.
Mehr: Link zur Ausstellungsseite des Doms in Greifswald



Für das Jahr 2020 ist eine Ausstellung zu Wolfskindern im Freistaat Sachsen geplant.

Ultraläufer Hartmut Kohn hat ein Ziel: Die Geschichte der Wolfskinder im Freistaat Sachsen zu erzählen. Seine Suche nach dem verschollenen Onkel aus Ostpreußen ist seine Motivation. Bild: Cornelia Wehnerhttps://ultralauf-dresden.de/
Gruppenbild Wolfskinder in Pionierskleidung

Chemnitz (Bernsdorf) 1951 

Dafür suchen wir noch Geschichten, Dokumente, und Fotos. Wichtige Orten, an denen Wolfskinder in größerer Zahl eintrafen, waren das Kinderheim Waldschlösschen in Dresden und das Kinderheim Chemnitz (Bernsdorf). In dem letzteren trafen im Frühsommer 1951 allein 87 Jugendliche aus Litauen ein. Ebenfalls spielte das Umsiedlerlager in Bischofswerda 1947 eine Rolle für mit den Transporten ankommende Kinder. (Bild: Buch Wolfskinder, Grenzgänger an der Memel, Bernsdorf Mai 1951 – hat jemand ein Bild von Bernsdorf / Chemnitz oder Kinderheim Waldschlösschen In Dresden?)
Vielen Dank im Voraus!


Nachtrag April 2019: Seit November 2018 erhalten die ersten Wolfskinder vom Bundesverwaltungsamt ihre Anerkennungsbescheide für geleistete Zwangsarbeit (wir wissen von rund 20 Fällen), die meisten Verfahren warten aber noch auf ihren Abschluss.

2017 Entschädigungsregelung an ehemalige deutsche Zwangsarbeiter galt auch für Wolfskinder (Antragsfrist abgelaufen)
In­for­ma­ti­on über den An­trags­stand mit Ab­lauf des 31.12.2017 im Ver­fah­ren über ei­ne An­er­ken­nungs­leis­tung an ehe­ma­li­ge deut­sche Zwangs­ar­bei­ter nach der AdZ – An­er­ken­nungs­richt­li­nientschädigung (darunter auch die für Wolfskinder), bis En­de 2017 wur­den be­reits 10.836 An­trä­ge be­schie­den:

8.909 An­er­ken­nungs­be­schei­de; 1.865 Ab­leh­nungs­be­schei­de; 62 Ver­fah­rensein­stel­lun­gen  (insgesamt gab es 46.433 Antragsstellungen)  

Es galt auch für Wolfskinder: Auf Antrag konnten ehe­ma­li­ge deut­sche Zwangs­ar­bei­ter, die als Zi­vil­per­so­nen auf­grund ih­rer deut­schen Staats­an­ge­hö­rig­keit oder Volks­zu­ge­hö­rig­keit kriegs- oder kriegs­fol­gen­be­dingt von ei­ner aus­län­di­schen Macht zur Zwangs­ar­beit her­an­ge­zo­gen wur­den, ei­nen ein­ma­li­gen An­er­ken­nungs­be­trag in Hö­he von 2.500 Eu­ro er­hal­ten. Dies gilt für Personen, die am 27.11.2015 gelebt haben (Da hat der Deutsche Bundestag die Anerkennungsleistung beschlossen). Bei Personen, die danach gestorben sind, haben Ehegatten oder Kinder dieser Personen den Anspruch auf diese Entschädigung.  

Bit­te be­ach­ten Sie, dass auf­grund der Aus­schluss­frist (31.12.2017) nach § 6 Abs. 2 der AdZ-An­er­ken­nungs­richt­li­nie kei­ne An­trä­ge mehr mit Aus­sicht auf Er­folgge­stellt wer­den kön­nen. Die Aus­schluss­frist kann nicht ver­län­gert wer­den. 

Informationsseite zur An­er­ken­nungs­leis­tung an ehe­ma­li­ge deut­sche Zwangs­ar­bei­ter mit viele weiterführenden Links zu Anträgen und Merkblättern: 

Link zur Informationsseite

Link zum Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten,  Dr. Günter Krings

Link zur Webseite des ehem. Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk

Quelle der Information ist eine Mitteilung des GFBV, Gesellschaft für bedrohte Völker vom 08.08.2017. der GFBV hatte dem Beirat eine aktuelle wissenschaftliche Stellungnahme des Historikers Christopher Spatz vorgelegt. Darin wird der Nachweis geführt, dass viele Wolfskinder zur Arbeit gezwungen wurden. So mussten sie auf Sowchosen mitarbeiten, Leichen beseitigen oder für die Besatzungsmacht aus Häusern und Wohnungen systematisch alle noch brauchbaren Gegenstände holen.


  1. Nov. 2017 Ein Bericht der Deutschen Welle in Englisch zum Thema Wolfskinder

German ‚wolf children‘: the forgotten orphans of WWII

Forced to flee then-East Prussia to Lithuania at the end of World War Two, these orphaned German children survived hunger, cold and the loss of identity. (Read more…..)


Jetzt als E-Book

Buch: Ostpreußische Wolfskinder. Erfahrungsräume und Identitäten in der deutschen Nachkriegsgesellschaft 
von Christopher Spatz, Einzelveröffentlichungen des DHI Warschau 35, Fibre-Verlag, Osnabrück.

Link zur Verlagsseite zum E-Book


Buch: Von Ostpreußen nach Kyritz
Wolfskinder auf dem Weg nach Brandenburg
Leiserowitz, Ruth
Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung Potsdam 2003, 2. Auflage 2007.

Hinweis:
Diese Buch erhält eine kurze Zusammenfassung zum Thema. Es ersetzt nicht das Standardwerk, das über den Buchhandel zu beziehen ist: Wolfskinder. Grenzgänger an der Memel. Berlin 1996, 4. Auflage 2003, Basis Druck.

Link zu der Seite BLPB zum Suchbegriff Wolfskinder
(s. 2. Eintrag)


Pionierarbeit auf dem Gebiet der Wolfskinder-Forschung offiziell mit Verdienstorden gewürdigt. 

(Warschau) Am 24. Februar 2015 händigte Botschafter Rolf Nikel der Vorsitzenden des Wolfskinder-Geschichtsvereins, Dr. Ruth Leiserowitz, das von Bundespräsident Joachim Gauck verliehene Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. 

Aus der Laudatio: „Bis in die 90er Jahre waren die sog. „Wolfskinder“, bei Kriegsende und in der Nachkriegszeit im Baltikum verschollene deutsche Kinder, ein nahezu unbekanntes Thema. Dr. Leiserowitz leistete dazu wissenschaftliche Pionierarbeit, aus der zwei eigene Veröffentlichungen entstanden – „Wolfskinder. Grenzgänger an der Memel“ und „Von Ostpreußen nach Kyritz. Wolfskinder im Land Brandenburg“ – sowie dann, dank ihrer Beratung, eine Reihe von Fernsehproduktionen. Diese Veröffentlichungen gaben entscheidende Anstöße zur Aufarbeitung des tragischen Schicksals der Wolfskinder, namentlich dazu, dass sie in Litauen anerkannt werden und eine Zusatzrente erhalten. Dr. Leiserowitz machte, u.a. durch Gutachten, Familienzusammenführungen möglich und half bei der Rekonstruktion von Identitäten.“


Leserbrief an die WELT zum Artikel  „Was ich erlebt habe, ist zu viel für ein Leben“

Sehr geehrter Herr Seewald,

zwei Fakten in Ihrem Artikel bedürfen meines Erachtens einer Richtigstellung. Sie schreiben: 

„Etwa 20.000 sollen es allein in Ostpreußen gewesen sein, rund 5000 dieser „Vokietukai“, kleinen Deutschen, gelangten nach Litauen. 4700 hat die Historikerin Ruth Leiserowitz im Oblast Kaliningrad (Königsberg) ausgemacht. Sie verschwanden buchstäblich, in Heimen, Familien, als billige Arbeitskräfte. Und vergaßen ihre Namen, ihre Sprache, ihre Kindheit.“

Richtig ist, dass 4.700 deutsche Kinder aus Kinderheimen im Kaliningrader (Königsberger) Gebiet in den Jahren 1947-1848 in die SBZ gebracht wurden. Viele dieser Kinder waren nur zeitweise elternlos (durch Krieg, Kriegsgefangenschaft und Verschleppung von Elternteilen) und fanden später Angehörige wieder. Richtig ist fernerhin, dass sich in den Nachkriegsjahren eine große Zahl von ostpreußischen Erwachsenen und Kindern zeitweise in Litauen und Lettland aufhielt, dann fanden ca. 5.000 Kinder ein zeitweiliges Zuhause in Litauen, von denen etwas über 3.000 im Jahr 1951 in die DDR kamen. 

Zudem schreiben Sie:
„Erst die Einladung einer Gruppe durch den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff brachte 2011 die Wolfskinder auf die Agenda des Erinnerungsdiskurses.“

Richtig ist, dass bereits der Bundespräsident Roman Herzog auf seiner Litauenreise im Mai 1999 ein Treffen mit Wolfskinder hatte, über das in den deutschen Medien breit berichtet wurde. Der Erinnerungsdiskurs hat bereits 1996 eingesetzt. In jenem Jahr wurde ein fünfseitiger Artikel über Wolfskinder im Spiegel veröffentlicht, der Film „Vokietukai –Die kleinen Deutschen“ (BR/DW) wurde ausgestrahlt (in über 60 Ländern) und mein Buch „Wolfskinder- Grenzgänger an der Memel“ erschien. 

Mit freundlichem Gruß

Ruth Leiserowitz


Rückschau: „Wolfskinder“ im Spiegel 1996

Auch nach Jahren immer noch lesenswert: Die erste große Reportage, die über „Wolfskinder“ im Spiegel 3/1996 unter dem Titel „Keine Sprache, keine Heimat“ erschien. Hinweis: Der Name der Buchautorin Ruth Kibelka hat sich in der Zwischenzeit in Ruth Leiserowitz geändert.

Hier der Link: Artikel im Spiegel 3/1996


Warum beschäftigen wir uns mit der Geschichte der „Wolfskinder“?

Sie gehört zu einem Kapitel, das sehr lange in der Öffentlichkeit, aber auch in vielen Familien verschwiegen wurde oder äußerst bruchstückhaft tradiert wurde.

Viele ostpreußische Kinder waren in den ersten Nachkriegsjahren ebenfalls in Litauen und Lettland unterwegs, konnten dann aber entweder 1947-49 oder 1951 in die SBZ bzw, in die DDR ausreisen. In der neuen Heimat interessierte sich niemand für die erlebten Geschichten. Die ehemaligen „Wolfskinder“ holten versäumte Schuljahre nach, lernten einen Beruf oder mussten sofort arbeiten gehen. So gingen die Geschichten teilweise verloren. Heute fragen zahlreiche Kinder und Enkel, was ihre verstorbenen Mütter und Väter bzw. Großeltern damals nach dem Krieg erlebten und welche Umstände dazu  geführt hatten.

Unsere Vereinstätigkeit zielt darauf ab, dieses Kapitel der Nachkriegsgeschichte zu dokumentieren und so zu erhalten.

Allen Ostpreußen, die zwischen 1947 und 1951 aus dem neugeschaffenen Kaliningrader Gebiet bzw. aus der Litauischen SSR ausreisten, wurden ihre Dokumente (sofern sie noch welche besaßen) vor der Ausreise  abgenommen. Das neue Leben begann mit neuen Papieren. Wir wissen noch nicht, was aus Albert Pahm geworden ist, der 1951 mit dem Kindertransport in die DDR kam und in das Kinderheim Kyritz gelangte.   


Eine bewegende Reportage über das Wolfskind Marianne Beutler   

auf Deutsch bei Spiegel Online „Ich dachte, Deutschland gibt’s nicht mehr“

in English at The Atlantic Times „I Thought There Was No Germany Anymore“ (nicht mehr online verfügbar)


„Wolfskinder“ aus Litauen besuchen Berlin, 31. August 2006

Information in English about the „Wolf Children“, Web Site of „The Danish School of Journalism“ by Stian A. E. Eisenträger
Hitler’s Last Victims, The Forgotten War Orphans
(Interessantes und gut gemachtes Multimedia-Web in Englisch erschien auf den Seiten der Dänischen Journalismushochschule, jetzt im Blog von Herrn Eisenträger).


Keine Hilfe für deutsche Wolfskinder

Artikel im „Der Spiegel“, Nr. 7/12.2.07


Verein „Edelweiß“, die Interessenvereinigung der in Litauen lebenden Wolfskinder

Vorsitzende:
Frau Luise Quietsch
Seimyniskiu g.  42-19; Vilnius

Tel. /Fax  +37052733607 (von Deutschland aus wählt man: 0037052733607)
E-Mail: luise.kazukauskiene@googlemail.com